Kategorie: Rezensionen Krimis/Thriller

  • Sabine Thiesler – Nachts in meinem Haus

    Sabine Thiesler – Nachts in meinem Haus

    Nachts in meinem Haus von Sabine Thiesler
    Nachts in meinem Haus von Sabine Thiesler – Copyright: randomhouse

    Sabine Thiesler bestes Buch

    Ich muss bei dieser Rezension direkt mit der Tür ins Haus fallen, weil es mir „NACHTS IN MEINEM HAUS“ gar keine andere Möglichkeit lässt: es ist g r a n d i o s!!Tom ist ein anerkannter Kunstmaler, dazu reich und glücklich verheiratet. Alles läuft perfekt für ihn. Bis eines Nachts in seinem Haus etwas Schreckliches passiert. Unter Schock flieht er in ein toskanisches Bergdorf. Doch was ihm zunächst wie das Paradies erscheint, entpuppt sich schnell als Hölle. Tom hält das Alleinsein nicht aus, fühlt sich eingesperrt und verfolgt. Als er begreift, dass er niemandem mehr vertrauen kann, auch seinen Freunden nicht, ist es zu spät: Er trifft eine verhängnisvolle Entscheidung . . .(Kurzbeschreibung laut Amazon)
    Ich muss bei dieser Rezension direkt mit der Tür ins Haus fallen, weil es mir „NACHTS IN MEINEM HAUS“ gar keine andere Möglichkeit lässt: es ist g r a n d i o s!!

    Sabine Thiesler überzeugt durch mitreißenden Schreibstil

    Schon ewig habe ich kein Buch mehr gelesen, welches mich so gefesselt hat wie der neue Roman von Sabine Thiesler.
    Bereits auf den ersten Seiten katapultiert Thiesler ihre Leser mit einem mitreißenden Schreibstil in eine Geschichte aus Lügen, Intrigen und vielen bösen Überraschungen. Die glanzvolle Fassade aus Geld, Erfolg und Macht baut sie realistisch und uneingeschränkt vorstellbar auf, um sie dann nach und nach mit genau so viel Überzeugung wieder einzustürzen. Nur, dass bei diesem Einsturz klar wird: Geld alleine macht nicht glücklich!
    Thiesler macht sich zunutze, dass bei Geld die Freundschaft aufhört und spinnt um dieses große Thema eine nervenaufreibende, gnadenlos spannende Story, die keine Atempause duldet.
    Wer glaubt die nächsten Ereignisse voraus zu ahnen, wird bitter enttäuscht. Oder sollte ich besser sagen komplett überrannt? Im ganzen Roman ist nichts so wie es scheint. Jede noch so kleine Vertraulichkeit wird bestraft, jede Freundschaft auf eine harte Probe gestellt und nichts zählt am Ende so sehr wie Geld und Macht.
    Aber ich möchte nicht zu viel verraten, denn dieses Lesevergnügen sollte ich wirklich niemandem nehmen. Ganz im Gegenteil – ich möchte euch das Buch wärmstens empfehlen, weil es unvergleichlich gut ist.
    Thiesler ist und bleibt eine grandiose Erzählerin – eine,  die menschliche Abgründe perfekt in Szene setzt und damit gekonnt ihre Leserschaft fesselt!
    ©Ricarda Ohligschläger

    Sabine Thiesler Leseprobe

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  • Melanie Raabe – Die Wahrheit

    Nach sieben Jahren kehrt der reiche Geschäftsmann Philipp Petersen, der als verschollen galt, zu seiner Ehefrau Sarah zurück. Sieben Jahre hat sie auf ein Lebenszeichen ihres Mannes gehofft und den gemeinsamen Sohn allein großgezogen.
    Die Medien sind natürlich interessiert an dem Entführungsopfer und bei seiner Ankunft ist ein Großaufgebot von Presse mit am Start.
    Doch der Mann, der aus dem Flugzeug steigt ist nicht Philipp – aber er weiß alles über Sarah und bedroht sie!
    Melanie Raabe legt nach „Die Falle“ mit diesem Thriller die Messlatte wieder ein Stückchen höher.  Perspektivwechsel, viele offene Fragen und bedrohliche Szenarien machen es unmöglich dieses Buch aus der Hand zu legen.
    Welche Schuld hat Sarah auf sich geladen von der der Fremde weiß? Diese Frage kommt einem beim Lesen immer wieder in den Sinn und man gibt nicht auf die Antwort darauf zu erfahren.
    So fliegt man durch die knapp 450 Seiten und wird mit einer ausgetüftelten Story belohnt, die dramatisch, bedrohlich und rätselhaft daherkommt.
    Raabe versteht es außerdem durch ihren poetischen und bildhaften Schreibstil zu fesseln. Sie ist eine von den Autoren, die es verstehen die Nerven ihrer Leser wie Drahtseile zu spannen.
    Chapeau für „Die Wahrheit„!
    © Ricarda Ohligschläger

  • Paula Daly – Der Mädchensucher

    Lisa Kallisto, heillos überforderte Mutter dreier Kinder, ist verzweifelt: Lucinda, eine Freundin ihrer Tochter, ist spurlos verschwunden – dabei hätte sie in Lisas Obhut sein sollen, denn es war geplant, dass das Mädchen die Nacht bei den Kallistos verbringt. Da kurz zuvor bereits eine andere Schülerin entführt und vergewaltigt wurde, vermutet die Polizei, dass Lucinda demselben Täter in die Hände fiel. Um ihr Versagen wiedergutzumachen, begibt sich Lisa auf die verzweifelte Suche nach Lucinda. Ohne zu ahnen, welch gut gehüteten Geheimnissen ihrer englischen Kleinstadtidylle sie dabei auf die Spur kommt … Der Roman erschien ursprünglich unter dem Titel „Die Schuld einer Mutter“ als gebundenes Buch im Manhattan Verlag. (Kurzbeschreibung laut Amazon)
    Ich habe dieses Buch in der Buchhandlung Mayersche empfohlen bekommen und muss mich ganz dringend öffentlich (also hier im Blog) dafür bedanken. Es ist eines der Highlights der letzten Zeit und ich war eben ein bisschen überrascht, da ich den Schreibstil eher einem Mann zugeordnet hätte. Als ich die Überschrift zum Beitrag verfasste, ist mir erst bewusst geworden, dass es sich jedoch um eine Autorin handelt.
    Paula Daly hat mit „Der Mädchensucher“ ( Affiliate Link zu Amazon) ihren Debütroman vorgelegt und ich bin sehr gespannt auf weitere Veröffentlichungen von ihr.
    Ohne blutige Gewaltszenen schafft sie es derart Spannung aufzubauen, dass man gar nicht anders kann als dieses Buch nicht aus der Hand zu legen. Perspektivwechsel und Hinweise auf den Täter, die wiederholt ins Leere laufen, um am Ende zu einem überzeugenden Bild des wahren Entführers zu führen, machen diesen Psychothriller aus.
    Daly greift Themen wie Eheprobleme, Geldsorgen und zwischenmenschliche Komplikationen auf, ohne ihre Leser damit zu überfordern. Viel mehr baut sie damit eine nachvollziehbare Szenerie für ein grandioses Finale auf. Kursiv gehaltene extrem kurze Kapitel geben außerdem Einblicke in die Psyche des Entführers.
    Unbedingte Leseempfehlung für alle die noch ihren ganz persönlichen „Psychothriller des Jahres“ suchen!
    © Ricarda Ohligschläger

  • Michael Robotham – Sag, es tut dir leid

    Im letzten Jahr stieß ich immer wieder auf begeisterte Leserstimmen zu Büchern von Michael Robotham und mein Buchhändler vor Ort ist ebenfalls sehr angetan von diesem Autor. Vor einiger Zeit empfahl er mir „Sag, es tut dir leid„*.
    Für diese Empfehlung wird er in den nächsten Tagen ein dickes Dankeschön bekommen, denn schon lange habe ich keinen Psychothriller mehr gelesen, der mich so begeistert, atemlos gemacht und fasziniert hat.
    Piper Hadley und Tash McBain wurden entführt. Nach drei Jahren gelingt Tash die Flucht, die für sie jedoch tödlich endet. Währenddessen muss Piper weiter in dem von ihrem Entführer für sie ausgewählten Verlies ausharren.
    Der Psychologe Joe O’Loughlin wird auf den Fall angesetzt und wird nicht nur mit Intrigen, sondern auch mit Rückschlägen konfrontiert, die wertvolle Zeit kosten.
    Robotham ist ein Spannungsgenie, ein Konstrukteur von intelligenten Wendungen und obendrein ein grandioser Erzähler. Er schafft es seinen Opfer Sympathie zukommen zu lassen, die Ermittler Charakter einzuflößen und der gesamten Szenerie Leben und Glaubwürdigkeit einzuhauchen.
    Er hat mich gnadenlos gefesselt und begeistert, nicht nur weil er für „Sag, es tut dir leid„* zwei Handlungsebenen gewählt hat, sondern weil er mich bis zum Schluss auf eine falsche Fährte geschickt hat. Das gelingt selten einem Autor. Daher empfehle ich das Buch uneingeschränkt und mit einem respektvollem CHAPEAU!
    © Ricarda Ohligschläger
    * Affiliate Link zu amazon
     

  • Paula Hawkins – Girl on the Train

    Normalerweise lese ich ja kaum Bücher, die so gehypt werden. Das ist höchstwahrscheinlich auch der Grund warum ich seinerzeit mit „Die Falle“ etwas hinterher war und einige – höchstwahrscheinlich bombastische – Bücher immer noch ungelesen im Buchregal warten.
    Allerdings konnte ich bei meinem letzten Buchhandelsbesuch nicht an „Girl on the Train“ vorbeigehen. Ich hatte bis dato nur Positives von diesem Buch gehört und mein Leseherz sagte ganz laut: Kauf es!
    Und dann lies es mich nicht mehr los. Ich las die ersten 20 Seiten und wusste genau, dass ist ein Plot, der mich umhauen wird. Ich spürte es regelrecht, dass da noch einige Wendungen auf mich warten. Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch lest und irgendwo im Nacken Gänsehaut entsteht oder sich im Kopf Fragen breitmachen? Hawkins hat mich mit ihrem Schreibstil an einer Stelle erwischt, die ich jetzt mal den Point of no return nennen möchte. Selbst als ich das Buch nicht in der Hand hatte, hat es mich beschäftigt, weil ich unbedingt wissen wollte, wo Megan steckt und was Rachel  alles entdecken wird.
    Ab und an ging mir Rachel zwar ein bisschen auf die Nerven, weil sie sich so in gehenließ und ich ständig das Gefühl hatte sie blockiert die Auflösung. Aber dann besann ich mich wieder und erinnerte mich daran, dass dies ein Buch ist und Hawkins das alles genau so konstruiert hat.
    Das war daran nämlich das Grandiose. Für mich waren die Charaktere so realitisch, dass ich am Liebsten zu Rachel gegangen wäre, ihr die Schnapspullen weggenommen hätte und ihr mal klipp und klar gesagt hätte, dass sie sich doch bitte an den Abend erinnern soll, an dem sie blutig in der Bahnunterführung zu sich gekommen ist.
    Da die Handlung aus unterschiedlichen Sichten erzählt wird, reißt der Spannungsbogen niemals ab und ich möchte euch das Buch ans Herz legen mit der Warnung: Telefon aus, Klingel abstellen, Tee kochen, Brote schmieren und LESEN!!
    © Ricarda Ohligschläger