Normalerweise lese ich ja kaum Bücher, die so gehypt werden. Das ist höchstwahrscheinlich auch der Grund warum ich seinerzeit mit „Die Falle“ etwas hinterher war und einige – höchstwahrscheinlich bombastische – Bücher immer noch ungelesen im Buchregal warten.
Allerdings konnte ich bei meinem letzten Buchhandelsbesuch nicht an „Girl on the Train“ vorbeigehen. Ich hatte bis dato nur Positives von diesem Buch gehört und mein Leseherz sagte ganz laut: Kauf es!
Und dann lies es mich nicht mehr los. Ich las die ersten 20 Seiten und wusste genau, dass ist ein Plot, der mich umhauen wird. Ich spürte es regelrecht, dass da noch einige Wendungen auf mich warten. Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch lest und irgendwo im Nacken Gänsehaut entsteht oder sich im Kopf Fragen breitmachen? Hawkins hat mich mit ihrem Schreibstil an einer Stelle erwischt, die ich jetzt mal den Point of no return nennen möchte. Selbst als ich das Buch nicht in der Hand hatte, hat es mich beschäftigt, weil ich unbedingt wissen wollte, wo Megan steckt und was Rachel alles entdecken wird.
Ab und an ging mir Rachel zwar ein bisschen auf die Nerven, weil sie sich so in gehenließ und ich ständig das Gefühl hatte sie blockiert die Auflösung. Aber dann besann ich mich wieder und erinnerte mich daran, dass dies ein Buch ist und Hawkins das alles genau so konstruiert hat.
Das war daran nämlich das Grandiose. Für mich waren die Charaktere so realitisch, dass ich am Liebsten zu Rachel gegangen wäre, ihr die Schnapspullen weggenommen hätte und ihr mal klipp und klar gesagt hätte, dass sie sich doch bitte an den Abend erinnern soll, an dem sie blutig in der Bahnunterführung zu sich gekommen ist.
Da die Handlung aus unterschiedlichen Sichten erzählt wird, reißt der Spannungsbogen niemals ab und ich möchte euch das Buch ans Herz legen mit der Warnung: Telefon aus, Klingel abstellen, Tee kochen, Brote schmieren und LESEN!!
© Ricarda Ohligschläger
2 thoughts on “Paula Hawkins – Girl on the Train”
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Wow… wollte mich eigentlich dem Hype verweigern. Aber jetzt… Haben will!!!
Hehe, Point of no return gehört auch zu meinem internen Lesewortschatz.
Allerdings liegt das Buch immer noch auf dem Stapel neben dem Sofa, bisher ungelesen. Leider hat sich jemand in meiner Gegenwart verplappert und direkt ein paar ziemlich wichtige Details gespoilert.
Ich denke, ich warte, bis ich das wieder einigermaßen vergessen habe und dann, irgendwann 2017, bin ich auf wieder auf dem aktuellen Stand. Ach, nee, doch nicht, dann gibt es ja längst den nächsten Hype 🙂