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  • Matthias Sachau – Kaltduscher

    Matthias Sachau – Kaltduscher

    #werbung

    Kaltduscher von Matthias Sachau © Ullstein Buchverlag
    Kaltduscher von Matthias Sachau © Ullstein Buchverlag

    Wie heißt denn nur dieses Lihied? „Das schlimme an Krieg ist ja, dass man nicht mehr aufhören kann.“ Und genau so ging es mir beim Lesen des vorliegenden Buches „Kaltduscher“ von Matthias Sachau. Schon sein Debüt „Schief gewickelt“ war ein Reigen aus Wortwitz und Wahnsinn aber leider nur auf 205 Seiten.
    Und nun konnte ich endlich noch mehr davon lesen,denn ich hatte fast 400 Seiten sachauischen Humor vor mir.
    Zu allererst die Frage: was ist ein Ausklappbalkon?
    Auf diese Idee muss man erstmal kommen!
    Sowas hatte ich damals in meiner WG nicht.

    Aber dafür ebenso immer eine volle Küche und auch ein ständig besetztes Klo. Ja es war lustig, und daher war es so toll diese Zeit mit Hilfe dieser kunterbunt gemischten Männer WG nochmal Revue passieren zu lassen.
    Die Storys rund um Oliver und seine Mitbewohner inkl. des Stasi – Opas und seinen durchgeknallten Vermieter sind zwar manchmal leicht überzogen aber durchaus unterhaltsam. Auch dank des Schreibstils.
    Also ich bin mir sicher „Da kommt was!“ und zwar noch viel mehr tolles, lustiges, chaotisches an Lesestoff von M.S., denn das ist „KONST“.
    Achso und dann bleibt natürlich immer noch die Frage: Wie heißt denn nur dieses Lihied? Aber die Frage kann mir vielleicht jemand anderes beantworten.
    © Ricarda Ohligschläger

  • Preethi Nair – Koriandergrün und Safranrot

    Dieses Buch muss ich einfach weiter empfehlen. Aufgefallen ist es mir wegen dem wunderschön gestaltetem Cover und dem etwas geheimnisvollem Klappentext: „Zitronensaft und Ingwer für die Seele, Mango für die Träume und Honig für den inneren Frieden….“
    Erzählt wird die Geschichte von Nalini und ihren Kindern, die ihrem Familienoberhaupt Raul nach London folgen. Hier erleben sie eine Zeit voller Enttäuschung, Wut und Trauer aber sie spüren auch neue Hoffnung. Sie lernen neue Menschen kennen und eins hält alle(s) zusammen:  Nalinis Kochkünste und die Kraft der Liebe.
    Abwechselnd von Maya (ihrer ersten Tochter) und Nalini (die Mutter) erzählt bekommt man als Leser immer wieder andere Sichtweisen präsentiert und genau das macht dieses Buch so interessant, wundervoll und liebenswert!!
    „Gewürzt“ wird das Ganze mit vielen Einblicken in die indische Kultur ohne fade zu wirken. Es ist genau die richtige Portion um der eigentlichen Handlung noch mehr Zauber zu verleihen.
    Der Hauptteil der Handlung spielt in London aber trotzdem sah ich vor meinem inneren Auge stets die farbenfrohen Saris, die Picklesgläser gefüllt mit indischen Kostbarkeiten und ja ich hatte auch einen Duft von Curry, Nelken und Zimt in der Nase. Sie glauben mir nicht? Lesen Sie dieses Buch!
    Sie werden versinken – in „Koriandergrün und Safranrot
    © Ricarda Ohligschläger

  • Anne Hertz – Glückskekse

    Auf den Punkt genau an ihrem 35. Geburtstag wird Jana von ihrem Freund abserviert. Einfach so. Gerade hat sie sich noch mit ihm in den Federn gewälzt und nun? Schluss, Aus, Ende!! Jana versteht die Welt nicht mehr. Gott sei dank gibt es Prosecco und aus einer alkoholumflatterten Laune heraus schickt Jana eine SMS an eine unbekannte Nummer: „Was kann ich tun, um glücklich zu werden? SIE“
    Kurz darauf erhält Jana Antwort. Nicht nur auf die SMS sondern auch auf die Frage was Glück wirklich ausmacht, und wie es sich letztendlich anfühlt.
    Glückskekse“ habe ich in einem Rutsch durchgelesen, da ich unbedingt wissen wollte ob Jana ihr Glück findet. Und weil es mich irgendwo berührt hat. Wer hat sich nicht schon mal die Frage gestellt ob er wirklich glücklich ist oder was Glück überhaupt bedeutet? Irgendwie regt dieses Buch neben der zauberhaften Story eben auch zum Nachdenken an. Den Wechsel der Sichtweisen – „ER“ und „SIE“ – und wie sie als Hauptfiguren ihr Glück definieren fand ich sehr gelungen. Und die kursiv eingebauten Texte in denen „ER“ versucht endlich seinen Traum vom Schriftstellerdasein zu leben rundeten die kurzweilige Story wunderbar ab.
    Das Cover im typischen Anne Hertz – Stil ist perfekt gelungen und beim Lesebeginn fand ich direkt auf der ersten Seite eine amüsante Anne Hertz – Wortkreation: frisch geburtstagt.
    Einfach HERTZlich! Wer die anderen Romane gelesen hat wird merken, dass es noch mehr dieser Wortspiele gibt.
    P.S. Noch eins Anne Hertz´ Zeilen machen immer verdammt viel Lust auf Hamburg.
    Im März 2010 erscheint der neue Roman des Autorinnenduos Wiebke Lorenz und Frauke Scheunemann, die unter dem Pseudonym Anne Hertz bekannt sind, mit dem Titel “Goldstück”.
    © Ricarda Ohligschläger

  • Bettina Haskamp – Alles wegen Werner

    Werner und Clara sind seit 30 Jahren verheiratet. Mittlerweile führen sie keine Ehe mehr sondern eine WG, Zweckgemeinschaft und ab und zu auch ein Diskussionsforum. Obwohl das letztere eher untergeht da Clara folgt wie ein Hündchen. Mach dies – mach das. Werners Kommentare und Sticheleien nehmen immer mehr zu und der einzige der Clara versteht ist ihr Hund Tom. Als Werner nach Brasilien reist – das Land Claras jahrelanger Träume – lebt Clara auf. Doch als er danach beschließt die Scheidung einzureichen geht Clara unter – vorerst.
    Ich hatte nach der Leseprobe die Hoffnung „Alles wegen Werner“ würde sich zu einem witzig, spritzigen – nicht ganz ernstgemeintem aber durchaus ideenreichen – Scheidungsratgeber entwickeln. Für Frauen die (noch) „wegen der Sicherheiten“ verheiratet bleiben. In dieser Hinsicht wurde ich enttäuscht.
    Letzten Endes war es doch nur eine nette Lektüre für einen verregneten Julitag. Der Schreibstil gefällt mir zwar sehr (Ich – Form) und der Wortwitz ist vorhanden. Ich sage nur „Die Wüste lebt!“ Aber davon gab es eben zu wenig.
    Stattdessen wurde der Olivenbaum vor Claras Hütte öfter erwähnt als ihr Ex Werner. So ein bisschen Rache im Nachhinein wäre nicht schlecht gewesen und zwar mehr als „Verpiss dich!“
    Hinzu kam, dass es auch völlig unrealistisch ist mit einem wildfremden Kerl -der beim Nachhausekommen einfach mal so im Bett liegt – Wein zu trinken.
    Das nennt man wohl künstlerische Freiheit aber das hat mir eben nicht gefallen. Clara hätte wenigstens etwas schreien können.
    Die kurzen Kapitel und vielen Absätze lesen sich recht schnell weg und die Covergestaltung ist durchaus gelungen (Wo war aber da der Olivenbaum?) – man muss schon schmunzeln ohne zu lesen!
    © Ricarda Ohligschläger

  • Simon Beckett – Die Chemie des Todes

    David Hunter, in begnadeter forensischer Anthropologe, arbeitet nach dem Tod seiner Frau und Tochter im stillen Örtchen Manham als Landarzt. Doch schneller als ihm lieb ist werden seine Fähigkeiten als Anthropologe gebraucht.
    Dies ist der beste Thriller den ich seit langem lesen durfte. Wer Serien wie „CSI“ etc. mag wird beim Lesen sehr viel Freude haben aber auch alle anderen, die einen anspruchsvollen Thriller schätzen. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Und dann ein furioses Finale.
    Ich hatte ab Seite 104 schon einen Verdächtigen im Gefühl aber das Blatt wendete sich so unvorhergesehen, dass es Herzklopfen verursachte. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. So ist es also keine Frage, dass der Nachfolgeband schon im Regal steht.
    Blutige Szenen lassen sich in solch einem Buch natürlich nicht vermeiden aber sie wurden nicht gnadenlos ausgeschmückt und sind meiner Meinung nach „verträglich“.
    Fesselnd, spannend und nicht zuletzt durch die ICH – Erzählform ist „Die Chemie des Todes“ ein sehr empfehlenswerter Thriller!!
    © Ricarda Ohligschläger
    David Hunters zweiter Fall: „Kalte Asche
    David Hunters dritter Fall: „Leichenblässe