Dies ist mein erster Roman von Astrid Fritz. Ich hatte dieses Buch letztes Jahr geschenkt bekommen und habe es jetzt in drei Tagen ausgelesen. Wenn ich in den ersten beiden Tagen nicht soviel anderes zu tun gehabt hätte, so hätte ich sicher die 441 Seiten an einem Tag verschlungen und nicht 90 Seiten in zwei Tagen und den Rest in einem Rutsch.
Catharinas Schicksal ist schon in ihrer Jugend durch Verlust geprägt. Muss sie doch nach dem Tod ihrer Mutter und der Neuverheiratung des Vaters ihr Elternhaus plötzlich und unerwartet verlassen. Doch bald findet sie im Haus ihrer Tante ein neues Heim. Und ihre große Liebe Christoph. Gerade erst schüchtern angenähert und sich gegenseitig ihre Liebe gestehend müssen Christoph und Catharina schon wieder Abschied nehmen. Doch verbindet sie ein Versprechen auf ewig.
Catharina muss immer wieder neu ihren Platz im Leben finden. Liebeleien, neue Freundschaften, aber auch Feinde und letztendlich Gerüchte machen ihr Leben abwechslungsreich aber manchmal auch trostlos, angstvoll und tränenreich. Die Liebe zwischen ihr und Christoph hat mich sehr berührt. Hält sie doch allen Irrungen und Wirrungen stand – sogar dem Angesicht des Todes. Ihr größer Feind Siferlin ist als wirklich widerlicher Zeitgenosse beschrieben, der mir alleine beim Lesen ein unangenehmes Gefühl verursachte.
Ich hatte nie das Gefühl „Die Hexe von Freiburg“ endlich aus der Hand legen zu wollen. Die Beschreibungen der Zunft und der Bräuche dieser Zeit brachten eine interessante Abwechslung in die eigentliche Handlung und auch das Thema der Hexenverfolgung wird immer wieder eingebaut. Allein die Tatsache wie aus Gerüchten Prozesse entstehen können ist beängstigend. Am Ende hatte ich einen dicken Kloß im Hals, so hat mich dieses Buch berührt und die Fortsetzung steht schon auf meinem Wunschzettel.
Hexenverfolgung in historischen Romanen ist für mich immer wieder ein spannendes Thema. Zeugt es doch von Unwissenheit, Ratlosigkeit und auch großer Angst gegen alles Unerklärliche im Mittelalter.
Folgeromane: “Die Gauklerin” und “Die Tochter der Hexe
© Ricarda Ohligschläger