Schockgefroren von Sascha Buzmann © Bastei Lübbe
Schockgefroren von Sascha Buzmann © Bastei Lübbe

Am Tag der Entführung, dem 9. Januar 1986, schneite es. Schneeflocken, so groß wie Kinderhände verwandelten die Welt in ein Wintermärchen. Sascha war eben aus dem Bus ausgestiegen, nur wenige Meter trennten ihn von seinem Zuhause. Er wollte nur noch einen Schneemann bauen … Sascha war neun Jahre alt, als er entführt wurde. Ein Kriminalfall, der die ganze Bundesrepublik in Atem hielt, denn nie zuvor war man mit solchem Aufgebot an Polizisten, Ermittlern und technischem Hilfsgerät vorgegangen. Schließlich war es ein Zufall, der den Jungen rettete, als die Polizei ihn längst für tot hielt. Sechsundachtzig Tage hatte der Entführer den Jungen in seiner Gewalt. Fast drei Monate, die Saschas Leben für immer veränderten. Erst heute, sechsundzwanzig Jahre nach der Tat, kann er über seine Geschichte sprechen. Es ist eine Geschichte über die unglaubliche Kraft eines Kindes, durchzuhalten. Eine Geschichte über das Leben.
(Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Sascha Buzmann ist neun Jahre alt, als er an einem kalten Wintertag von dem verwahrlosten  „Adi“ entführt wird. Dass sein Martyrium ganze 86 Tage dauern wird weiß er bis dato noch nicht und im Nachhinein sagt er selbst, dass das auch besser so war.
Dieses Buch schildert eindringlich und schonungslos Saschas Erfahrungen in den 86 Tagen seiner Entführung. Die schmerzhafte Sehnsucht nach seinem Zuhause, den quälenden Hunger und die täglichen sexuellen Übergriffe des Entführers, aber auch die innere Stärke des Kindes, der binnen weniger Tage erwachsen werden muss.
Buzmann selbst hat über 25 Jahre geschwiegen und lässt zum ersten Mal einen tiefen Blick in seine Seele zu. Wie viel Angst diese Seele heute noch ertragen muss, wird klar, wenn er von Ketten und Sicherheitsschlössern in seiner Wohnung und seinem Wunsch nach penibler Reinlichkeit schreibt.
Schockgefroren“ wechselt immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart, und gönnt dem Leser so eine kurze Verschnaufpause, die ich an etlichen Stellen auch brauchte! Am tiefsten bewegt hat mich, dass der Junge immer wieder betonte, er wäre kein Mädchen – in der Hoffnung so den Vergewaltigungen entgehen zu können…
Für das Buch sollte man sich auf alle Fälle Zeit nehmen, denn es ist nicht eben mal „zwischendrin“ zu lesen. Und wenn ich schon ein paar Tage benötigte, um diese Geschichte zu verarbeiten, wie sieht es dann in Sascha Buzmann aus?
Ich wünsche ihm aus tiefstem Herzen, dass er mit diesem Buch seine Vergangenheit aufarbeiten kann.
© Ricarda Ohligschläger
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