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Tina Wolf

Rezensionen/ Rezensionen Liebesromane & ChickLit

Tina Wolf – Mit zwei Pampelmusen auf den Himalaya

Kinderkriegen ist nicht schwer. Schwanger werden dagegen sehr!
So empfindet es jedenfalls die manchmal planlose Fotografin Lisa. Mit ihrer großen Liebe Bob versucht sie in Tina Wolfs Roman “MIT ZWEI PAMPELMUSEN AUF DEN HIMALAYA” ihren Traum vom Baby zu erfüllen, doch leider stellt sich das eigentlich leicht erscheinende Unterfangen als große Hürde heraus, denn es will und will nicht klappen mit dem kleinen Wunder.

Lisa wird von Monat zu Monat trauriger und verzweifelter. Und auch der Besuch einer Kinderwunschpraxis stellt Lisa und Bob vor neue nervenaufreibende Ereignisse.

“Lisa ist ein Glückspilz. Die leicht chaotische Fotografin hat ein florierendes Studio in Hamburg, zwei tolle beste Freundinnen, und sie ist mit ihrer großen Liebe Bob verheiratet. Fehlt nur noch eins zum großen Glück: ein Baby. Aber das klappt einfach nicht. Lisa klemmt sich hinter das Projekt – der Himalaya ist ja auch bezwungen worden! Doch irgendwann verliert sie dabei Bob aus den Augen, und als er ihr eines Tages wegläuft, muss sie einsehen, dass im Leben nicht immer alles glattläuft …” Kurzbeschreibung laut amazon

Die sehr emotionale Geschichte eines großen Traumes – so könnte man den aktuellen Roman von Tina Wolf beschreiben!
Was auf den ersten Blick wie ein typischer Chick-Lit-Roman erscheint, entpuppt sich schon nach wenigen Kapiteln als tiefgründige und sehr gefühlvolle Geschichte über zwei Menschen, denen ihr großer Traum von einem Kind offensichtlich versagt bleibt.
Und ich hoffe, dass der erste Eindruck noch viele Leser “täuschen” wird, da die Story durchweg lesens- und empfehlenswert ist.

Selbstverständlich kommt auch die Unterhaltung nicht zu kurz, denn die Hamburger Autorin versteht es durchaus auch humorvolle Szenen einzubinden. Aber vordergründig steht die emotionsgeladene Gefühlsachterbahn eines Ehepaares für das “Sex nach Terminkalender” auf dem Plan steht.

Als ich das Buch las, tauchten zwei Fragen immer wieder in meinem Kopf auf:
1. Wie weit würdest du für ein Kind gehen?
2. Wann bleibt die Liebe dabei auf der Strecke?

Bei Bob und Lisa zehrt die Enttäuschung über das ausbleibende Babyglück auch an den Nerven, was absolut verständlich ist! Aber werden sich die zwei plus ihren Wunsch nach einem Baby etwa aufgeben?

Fazit: Ein großartiger Roman über ein kleines bisschen mehr Glück, welches manchmal seinen ganz eigenen Weg findet. 😉
© Ricarda Ohligschläger

 

Interviews mit Autoren

Interview mit Tina Wolf

Tina_Fotostudio_Nina 003In Ihrem Buch “Kein Kind ist auch (k)eine Lösung” geht es  um gewollte Kinderlosigkeit, ungewollte Schwangerschaft und unerfüllten Kinderwunsch. Gab es einen bestimmten Anlass, ein Buch mit dieser Thematik zu schreiben?
Der einzige Anlass ist das Leben an sich. Das Leben mit all seinen Geschichten, die ununterbrochen um uns herum und mit uns passieren.  Bei dem einen ist es eventuell etwas ruhiger, bei dem anderen ist etwas bunter. Und meines ist sehr bunt. Es geschieht kaum ein Tag, an dem ich nicht aus einem Moment, einer Begegnung, einer Nachricht, einem Gespräch schon wieder eine neue Geschichte schreiben könnte.
Was ich geschrieben habe ist daher fast ausschließlich etwas, das mir passiert ist oder was ich miterlebt habe – im weiteren Sinne. Ich habe Namen geändert und manchmal auch mehrere Personen in eine gesteckt und auch die eine oder andere Randfigur erfunden. Aber das große Thema „Alle kriegen Kinder, nur ich nicht“, war der eigentliche Anlass in meinem damaligen Leben – vor acht Jahren etwa, als ich anfing dieses Buch zu schreiben. Damals lebten mein Mann und ich in Hamburg Ottensen. Einem jungen, tollen Stadtteil in Elbnähe, mit vielen kleinen Geschäften, Altbauten und: jungen Familien. Wenn man selbst kein Kind hat, ist dies teilweise schon eine große Herausforderung und ich gestehe, dass mir hin und wieder auch das Verständnis fehlte. Nicht immer, ich mag ja Kinder, aber die Eltern…
Irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem ich es irgendwie „zu viel“ fand. Zu viel und zu voll.
In meinem recht großen Freundeskreis habe ich außerdem, um zur Frage zurückzukommen, Paare, die glücklich ohne Kind sind und genauso Paare, die völlig verzweifelt sind, weil sie kinderlos sind. All diese Probleme kenne ich, die Sorgen, die Ängste…und aus all diesen  ganzen Erfahrungen ist – mit einer  / meiner Prise Humor – das Buch entstanden.
Ich habe lange darüber nachgedacht, wie es endet. Natürlich hätte Charly auch ohne Kind glücklich bleiben können, sich von Micha – dann vermutlich wieder unglücklich – trennen können, aber das wäre dann eine andere Geschichte.  Ein ganz anderes Thema. Ich habe mich für diese Variante entschieden, weil ich ja selbst Kinder liebe. Und: Wir haben viele Jahre auf unseren Sohn gewartet…das spielt sicher auch eine Rolle.
Woher haben Sie die Idee für das Verhalten und die Denkweise der Protagonistin Charly gegenüber dem Kinderkriegen? Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht oder vielleicht doch andere Frauen beobachtet?
Ich habe ehrlich gesagt nie wie Charly gedacht. Ich wollte immer Kinder haben. Aber ich kenne die Situation, dass alle nur noch vom Abstilltee reden oder den besten Zeitpunkt um abzustillen (sorry Mädels…) und das ist für Nicht-Mütter manchmal schon traurig. Wenn die eigene Freundin mutiert und man sitzt hilflos und machtlos daneben. Wenn denn alle auf einmal schwanger werden, umso schlimmer.
Die Szene in dem Café, wo das Kind an die Brust der Mutter geht und sich „selbst bedient“, während diese sich unbeeindruckt weiter mit ihrer Freundin unterhält, oder der Geburtstag in meiner Wohnung, wo beinahe auf dem Tisch gewickelt wurde…alles nicht erfunden!
In einem bestimmten Alter ist es ja normal, dass sich Freundinnen schon mal “trennen”. Die einen wollen Kinder, die anderen wollen Karriere. Wie viel eigene Erfahrung steckt in diesem Buch? Oder anders gefragt: Wie viel Tina Wolf steckt in Charly?
Meine Erfahrung ist eben – wie gerade beschrieben –die Situation der Freundin, die ohne Kind zusieht, was sich alles um sie herum verändert. Da steckt einiges aus meinem Leben drin. Inzwischen bin ich ja aber selbst Mutter und kann auch sehr gut darüber lachen, was ich alles gemacht habe, als unser Sohn kam. Man wird einfach komisch. Ob es nun am Schlafentzug liegt oder den Hormonen oder was auch immer.
Ich habe zum Beispiel mal in einer Warteschlange bei der Post meinen Sohn im Arm gehabt (als das noch ging ;-)), während ich die (leere) Karre hin und her gewippt habe…
Ist eine Fortsetzung von “Kein Kind ist auch (k)eine Lösung” geplant?
Nein, leider nicht. Aber wir können ja eine Unterschriftensammlung an den HEYNE Verlag schicken…
Ich habe das angeboten, aber es ist wohl so, dass es schon genug Bücher gibt von Frauen, die gerade Mutter geworden sind und über diesen neuen Abschnitt mit all seiner Tragik und Komik berichten.
ABER: Ich schreibe natürlich fleißig weiter und der nächste Roman erscheint im November bei HEYNE. Dabei geht es um eine Frau – sorry, aber das muss auch mal aus einer humorvollen Sicht berichtet werden –, die um alles in der Welt schwanger werden will, und es klappt nicht.
Mehr verrate ich nicht, nur so viel: Ich bleibe meinem Schreibstil und meinem Humor treu.
Welche Pläne haben Sie für weitere Bücher?
Ich habe in der Zwischenzeit ein Kinder- und Jugendbuch geschrieben, das sich derzeit mehrere Verlage ansehen, und ich drücke mir selbst die Daumen, dass einer zuschnappt.
Außerdem habe ich noch einen Text, den ich auch vor Jahren angefangen habe und der so gerne zu Ende geschrieben werden möchte. Und das hat er auch verdient. Hier geht es wieder um eine Frau – ich bin nun mal eine, das ist so – allerdings ist diese Geschichte in einem ganz anderen Stil geschrieben.  Viel leiser, auch nachdenklicher…ein ganz anderer Ton. Die Dame „knöpfe ich mir vor“, sobald der neue Roman Ende Juli abgeschlossen ist.
Außerdem hätte ich große Lust einen Krimi zu schreiben. Jaja, ich weiß, es gibt ja schon so viele. Aber ich habe sie auch fast alle gelesen und finde, da könnte mal etwas Neues kommen…
Ich bin ja leidenschaftliche Joggerin und komme selten aus dem Wald zurück, ohne dass ich eine Geschichte im Kopf habe, die beim Laufen entstanden ist. Überhaupt entstehen dann immer die besten Sachen, die schönsten Ideen. Vielleicht muss mein Kopf einfach mal hin und wieder geschüttelt werden…dann purzeln die Geschichten von allein.
Wie sind Sie überhaupt zum Schreiben gekommen? Wer oder was gab den Impuls?
Ich habe schon als Kind (bevor ich zehn Jahre alt war) geschrieben. Gedichte und kleine Geschichten. Das wurde allerdings nicht wirklich gefördert. Stattdessen hatte ich eine Zeitlang eine private Kunstlehrerein, die zu uns nach Hause kam. Die Fliederbeerbüsche, die vor unserem Haus standen, mit schwarzer Kreide abmalen, fand ich allerdings eher uninteressant. Außerdem stellte sich auch schnell heraus, dass ich unbegabt bin. Oder faul. Auf alle Fälle war ich froh, als das vorbei war…
Hat das Schreiben etwas in Ihrem Leben verändert?
Verändert kann ich eigentlich nicht sagen. Es ist mir, wie man so schön sagt, in die Wiege gelegt worden, und ich bin sehr froh und extrem dankbar, dass ich dieser Neigung folgen kann. Dass ich tun kann, was ich am liebsten tue und was mir Spaß macht. Nicht, was ich muss. Das ist ein hohes Glück! Mein Vater war ein sehr guter Maler, aber er konnte sein Talent nie so umsetzen, dass er davon leben konnte. Er war unglücklich und ist früh (mit 51 Jahren) an den Folgen des Alkoholismus gestorben. Darüber habe ich mein erstes Buch geschrieben. „Und ich dachte, ich könnte dich retten“ / Ingo Koch Verlag.
Umso dankbarer bin ich, dass ich meiner inneren Stimme folgen kann.
Haben Sie einen ultimativen Buchtipp für diesen Winter?
Es ist nicht neu, aber ich finde es so gut geschrieben:
Das Licht in einem dunklen Haus“ von Jan Costin Wagner. Ich mag den Autor, bzw. wie er schreibt sehr gern, denn es ist zum einen melancholisch und zum anderen schafft er es Worte zu finden für eine Situation (siehe Titel), die ich faszinierend finde.  Ich habe die ganze Reihe über diesen Kommissar gelesen und kann sie nur empfehlen. Es ist auch egal, mit welchem Buch man anfängt. Man muss nur wissen, warum der Kommissar traurig ist: Seine Frau ist gestorben…
Welche Bücher haben Sie als Kind, bzw. Jugendliche verschlungen?
Ich habe natürlich die „Klassiker“ geliebt: Pipi Langstrumpf, Momo, Die unendliche Geschichte usw. Was mir bis heute noch sehr gut in Erinnerung ist, weil es mir so nahe ging, ist das Buch „Die schwarzen Brüder“.
Könnten Sie sich als gelernte Fotografin auch vorstellen Bildbände zu veröffentlichen und welches Thema würden diese beinhalten?
Ja! Auf alle Fälle kann ich das! Ich habe immer gerne fotografiert. Vor allem Menschen, Situationen, …
Natur finde ich auch faszinierend und bewundere Bilder, die unseren Planeten zeigen, würde mich selbst aber immer für die Menschen entscheiden.
Und zu der letzten Frage, wen ich welche Figur aus der Literatur ich gerne treffen würde:
Mich da festzulegen fällt mir unglaublich schwer! Da gäbe es einfach so viele, die ich gern kennen lernen oder treffen würde.
Aber ich bleibe mal meinem aktuellen Lieblingsautor treu und würde gern Kimmo Joentaa treffen, den Kommissar aus Jan Costin Wagners Büchern. Er trauert um seine Frau, die mit Anfang 30 gestorben ist. Wie er diese Trauer beschreibt, geht mir sehr nah. Ich habe mich gerade von meiner Mutter verabschieden müssen, die mit 59 Jahren Krebs bekommen hat und kurz darauf gegangen ist. Vielleicht ist das der Grund, weil ich mich in diesen leisen Tönen von Jan Costin Wagner gerade wiedererkenne…”
Liebe Tina Wolf, ich bedanke mich – auch im Namen meiner Blogleser – für dieses ausführliche Interview und wünsche Ihnen für alle weiteren Projekte alles Gute!
Das Buch aus der Verlosung geht an
Mona
Herzlichen Glückwunsch!
Die Interviewfragen stammen aus Einsendungen, im Rahmen der Aktion „Leser fragen – Autoren antworten”

Allgemeines

Leser fragen – Autoren antworten: Tina Wolf

Tina_Fotostudio_Nina 003Wie versprochen werde ich die Aktion “Leser fragen – Autoren antworten” nun doch weiterführen, allerdings wird sie etwas seltener als gewohnt stattfinden. Ich freue mich auf neue interessante Bücher, tolle Autoren und vor allen Dingen abwechslungsreiche und spannende Fragen.
Den Anfang in diesem Jahr macht die Autorin Tina Wolf, die ich euch zuvor kurz vorstellen möchte:
Tina Wolf wurde 1973 in Norddeutschland geboren. Sie arbeitete zunächst als Fotografin, machte dann ein Volontariat als Online-und On-Air-Redakteurin bei RTL, moderierte dort und arbeitete parallel als Autorin. Seit mehr als zehn Jahren steht sie für den NDR für verschiedene Sendungen vor der Kamera. Tina Wolf lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Hamburg. Sie läuft, praktiziert Yoga und isst leidenschaftlich gern alles, was ihr Mann kocht. (Quelle: amazon)
Im November erschien ihr Buch “Kein Kind ist auch (k)eine Lösung“, was ich in dieser Woche unter allen Teilnehmern der Aktion verlose.
Macht mit und sendet eure Frage(n) an Tina Wolf mit dem
Betreff: Tina Wolf
an rici(at)herzgedanke.de
Einsendeschluss
: 20.01.2013
Viel Glück!

Rezensionen/ Rezensionen Liebesromane & ChickLit

Tina Wolf – Kein Kind ist auch (k)eine Lösung

Alle Freundinnen schwanger? Charly Schönberg weiß Rat!
Charly ist Mitte 30 und völlig genervt. Eine Freundin nach der anderen wird schwanger, und alle scheinen den Verstand verloren zu haben. Während sogar die Karrierefrau Birgit ihr Leben nach dem Eisprung ausrichtet, ist sich Charly sicher: Sie will niemals zum Muttertier mutieren. Doch dann lernt sie Michael kennen, und es ist die große Liebe. Bis Michael damit herausrückt, dass er sich nichts sehnlicher wünscht als Kinder. Gibt es denn kein Entrinnen vor diesem ganzen Wahnsinn?
(Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Tina Wolf hat mich mit “Kein Kind ist auch (k)eine Lösung” mitten ins Herz getroffen. Endlich hat es eine Autorin geschafft ein Thema auf charmante Weise umzusetzen: kinderlos glücklich!
Ihre Protagonistin Charlotte Schönberg ist nämlich genau DAS und will es auch bleiben. Schließlich hat sie in ihrem Freundeskreis genug Beispiele wohin das mit Leben mit Kind führt: ungewaschene Haare, Augenringe bis zu den Knien, wenig Sex und vor allem keine Zeit für Freundinnen.
Charly möchte unabhängig bleiben – gerne auch mit Mann. Aber der ist momentan eh nicht in Sicht. Doch das ändert sich plötzlich als sie mit ihrer Mutter nach Dänemark reist und dann muss Charly auch noch völlig überraschend als Geburtshelferin einspringen!
Ich möchte an dieser Stelle nicht mehr auf den Inhalt eingehen, um nicht zu viel vorweg zu nehmen.
Es sei aber verraten: Tina Wolf lässt in ihrer kurzweiligen Story gleich mehrere Facetten von “Ausnahmezuständen” einfließen. Ungewollte Schwangerschaften sind dabei genauso vertreten wie ungewollte Kinderlosigkeit und eben auch – wie bei Charly – fehlender Kinderwunsch. Alle Themen setzt die Autorin gekonnt mit viel Gefühl und Humor um, ohne sich darüber lustig zu machen. Ganz im Gegenteil, hier und da keimt sogar ein bisschen Melancholie auf und regt zum Nachdenken an.
Ist das Leben ohne Kinder wirklich farblos? Sind Kinder ein Muss? Und was tun, wenn der Wunsch nach einem Kind sich nicht einstellen will? Diese Fragen tauchen unweigerlich beim Lesen auf. Für Charly beantworten sich diese Fragen plötzlich ganz von alleine. Aber die Antworten werde ich nicht verraten. Dafür gibt es  für alle, die eine Story mit Herz, Humor und einer charmanten Hauptfigur suchen eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.
© Ricarda Ohligschläger